Safran, auch bekannt als das rote Gold, ist ein außergewöhnlich kostbares Gewürz, gewonnen aus den getrockneten Stempelfäden der Blüte Crocus sativus. Es ist nicht nur das teuerste Gewürz der Welt, sondern auch eines der ältesten. Bereits seit Jahrtausenden wird Safran nicht nur in der orientalischen Küche verwendet, sondern aufgrund seiner stimmungsaufhellenden Wirkstoffe auch in der traditionellen Pflanzenheilkunde eingesetzt.
Botanisch gehört Safran zur Familie der Schwertliliengewächse. Die heutige Kulturpflanze Crocus sativus zeigt hellviolette bis mauvefarbene Blüten, deren Kelch aus sechs Blättern besteht. In ihnen liegen drei Staubgefäße sowie ein Griffel, der sich in drei lange, rote Fäden aufteilt. Diese Fäden können nur mit Hilfe mühevoller Handarbeit geerntet werden und liefern letztlich das eigentlich Material, das mit der Gewürzbezeichnung „Safran” gemeint ist.
Die Wirkstoffe des Safran
Safran besitzt bedeutende medizinische Eigenschaften. Das Geheimnis liegt in den einzigartigen chemischen Verbindungen, die in den roten Fäden enthalten sind. Die wichtigsten bioaktiven Inhaltsstoffe des Safrans sind:
- Crocin und Crocetin: Carotinoide mit starken antioxidativen Qualitäten. Sie neutralisieren schädliche Freie Radikale und schützen die Körperzellen vor oxidativem Stress, der zum Alterungsprozess und chronischen Krankheiten beiträgt.
- Safranal: Ein flüchtiger Aromastoff, der Safran das charakteristische Aroma verleiht und zudem beruhigende und angstlösende Eigenschaften besitzt.
- Picrocrocin: Verantwortlich für den leichtbitteren Geschmack von Safran, mit stimulierender Wirkung auf das Verdauungssystem.
Diese bioaktiven Verbindungen verleihen dem Safran seinen außergewöhnlichen Geschmack und seine gesundheitliche Wirkung. Vor allem bei depressiven Beschwerden und Angstzuständen hat die Einnahme von Safran in zahlreichen Studien überzeugt.
Safran bei depressiven Verstimmungen

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit trübt sich oftmals auch unsere Stimmung ein. Häufig ist ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirnstoffwechsel die Ursache dafür. Die für eine positive Grundstimmung ganz besonders wichtigen Neurotransmitter sind Serotonin und Dopamin. Werden sie genug gebildet, sind wir in einer ausgeglichenen Verfassung. Bei einem Mangel dagegen, besonders an Serotonin, leidet die Stimmung und negative Gedanken überwiegen. Die Einnahme von Safran kann hier ein Segen sein.
Serotonin, der Neurotransmitter für gute Laune
Serotonin, einer der am besten erforschten Neurotransmitter, beeinflusst praktisch alle Aspekte im Leben unseres Gehirns. Er trägt zur Bildung der Stimmung, der Energie, des Gedächtnisses und Lebenseinstellung bei. Der Nervenbotenstoff hat einen direkten Einfluss auf das seelische Befinden:
Steigt der Spiegel an Serotonin, steigt auch die Stimmung. Fällt der Pegel ab, wirkt sich das negativ auf die Laune aus. Zumal Serotonin auch die Ausschüttung von Endorphinen, körpereigenen „Glücksstoffen” und Schmerzhemmern, anregt. Mangelt es an dem Botenstoff, kann das Stimmungsschwankungen bis hin zu mittelschweren Depressionen zur Folge haben. Auch bei Angststörungen werden meist zu niedrige Serotonin-Konzentrationen im Körper gemessen. Wird der Serotoninspiegel erhöht, bessern sich Stimmung und Befindlichkeit deutlich.
Die antidepressive Wirkung von Safran beruht — neben den Wirkungen auf den Serotoninhaushalt — auch auf folgenden weiteren Eigenschaften von Safran und deren Auswirkung auf den Körper:
- antioxidativ: Reduktion von oxidativem Stress, Erhöhung von Enzymen wie SOD und Glutathion, Senkung von Lipidperoxidation.
- entzündungshemmend: Hemmung von COX-1/2, Senkung pro-inflammatorischer Zytokine (TNF-α, IL-6).
- HPA-Achse: Senkung erhöhter Cortisolspiegel und Stressreaktionen.
- neuroprotektiv: Erhöhung von BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor), CREB (cAMP response element-binding protein) und Schutz vor neuronaler Schädigung.
Mit Safran den Serotoninspiegel erhöhen
Mittlerweile belegen viele Studien, dass Safran die Stimmung aufhellen bzw. stabilisieren kann. Untersucht wurde dies unter anderem bei Menschen mit depressiver Verstimmung und Frauen, die in den Wechseljahren unter Stimmungsschwankungen leiden. Studien zeigen: Safran wirkt stimmungsaufhellellend und angstlösend. Seine Wirksamkeit überzeugte in den Untersuchungen zudem bei leichten Stimmungstiefs bis hin zu mittelschwerer Depression.
Die beobachteten Wirkungen lassen sich mit den bekannten Eigenschaften seiner Hauptwirkstoffe in Verbindung bringen. Dazu zählen das für das typische Safranaroma verantwortliche Safranal sowie die Crocine, die für die gelbe Farbe sorgen. Crocine und Safranal hemmen die Enzyme Monoaminooxidase A und B (MAO-A, MAO-B), die im zentralen Nervensystem für den Abbau anregender Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin zuständig sind. Werden die Monoaminooxidasen gehemmt, befinden sich mehr dieser Botenstoffe im Gehirn.
Im Gehirn können die wirksamen Inhaltsstoffe des Safrans zudem den Serotonin-Gehalt erhöhen, indem sie dafür sorgen, dass Nervenzellen freies Serotonin langsamer aufnehmen. So bleibt es länger wirksam.
Mit Safran mehr Stabilität in den Wechseljahren
Bei Frauen in der Perimenopause und Menopause treten häufig depressive Beschwerden auf, aber auch Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Hitzewallungen stellen sich ein. Diese werden durch die hormonellen Umbrüche ausgelöst, denn in der Regel stellt der weibliche Körper zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr die Produktion von Östrogen und Progesteron ein, was zu unangenehmen Symptomen führt. Wechselnde Stimmungen, Schwermut und Reizbarkeit gehen mit auf das Konto von zu wenig Serotonin, dessen Pegel regelmäßig vor Beginn der Menstruation sinkt.
Viele Frauen suchen dann nach natürlichen Wegen, um ihr Wohlbefinden zurück zu gewinnen. Studien haben gezeigt, dass Safran bei der Bewältigung der Menopause hilfreich ist. Safran kann die Stimmung verbessern und depressive Verstimmungen lindern, da die Wirkstoffe im Safran die Freisetzung von Serotonin im Gehirn erhöhen. Darüber hinaus kann es zu mehr Entspannung führen und dadurch Schlafprobleme verringern.
Besonders interessant: In einer klinischen Studie aus dem Jahr 2021 mit 72 postmenopausalen Frauen zeigte sich ein deutlicher Effekt von Safran auf das seelische Wohlbefinden. Während die (Placebo-)Kontrollgruppe keine Verbesserung erlebte, stieg der Glücksscore in der Safran-Gruppe signifikant an — von durchschnittlich 42,9 Punkten zu Beginn auf 61,6 Punkte nach der Anwendung. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Safran einen positiven Einfluss auf die Reduktion von depressiven Symptomen und die Steigerung des Glücksempfindens hat und daher eine vielversprechende ergänzende Unterstützung darstellt.
Zusammenfassung und Fazit
Safran ist ein wertvoller Begleiter zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens. Die natürlichen Inhaltsstoffe bieten eine vielversprechende Option für Menschen, die unter Schwermut oder einer depressiven Verstimmung leiden und für Frauen, die nach einer sanften Hilfe in den Wechseljahren suchen, um Lebensqualität und Freude zurückzugewinnen.
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