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Safran bei Erektionsstörungen und männlicher (Un-) Fruchtbarkeit

Kurzfassung: 

Eine Auswertung von sechs klinischen Studien hat untersucht, ob Safran (Crocus sativus) Männern mit Erektionsstörungen oder Fruchtbarkeitsproblemen helfen kann.

Ergebnisse:

  • Erektionsstörungen:
    Safran zeigte in drei hochwertigen Studien einen deutlichen positiven Effekt auf alle Bereiche der Sexualfunktion – von der Erektionsfähigkeit über die Orgasmusfunktion bis hin zu Lustempfinden und Zufriedenheit beim Geschlechtsverkehr.
  • Samenqualität:
    Die Ergebnisse waren uneinheitlich. Eine Studie fand eine Verbesserung der Spermienbeweglichkeit und -form, eine andere konnte keinen Effekt feststellen.

Mögliche Wirkungsweise:
Safran enthält antioxidative und entzündungshemmende Stoffe, die den Blutfluss und die Nervenfunktion positiv beeinflussen könnten. Auch das Stickstoffmonoxid- und das Opioidsystem, die beide für Erektionen wichtig sind, könnten eine Rolle spielen.

Einschränkungen:
Die eingeschlossenen Studien hatten oft kleine Teilnehmerzahlen, unterschiedliche Dosierungen und nicht immer optimale Qualität. Daher sind die Ergebnisse zwar vielversprechend, aber noch nicht endgültig.

Fazit:
Safran könnte eine natürliche Unterstützung bei Erektionsstörungen sein. Für gesicherte Aussagen zur Wirkung auf die männliche Fruchtbarkeit braucht es jedoch weitere, größere und besser geplante Studien.

Übersetzung der Originalveröffentlichung „A systematic review and meta-analysis of clinical trials on saffron (Crocus sativus) effectiveness and safety on erectile dysfunction and semen parameters“ veröffentlicht unter https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5987435/

Systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse klinischer Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit von Safran (Crocus sativus) bei erektiler Dysfunktion und Samenparametern

Autoren:
Nahid Maleki-saghooni¹, Khadijeh Mirzaeii², Hossein Hosseinzadeh³, Ramin Sadeghi⁴, Morvarid Irani¹,*

PMCID: PMC5987435
PMID: 29881706

Zielsetzung:
Wir führten diese systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse durch, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Safran (Crocus sativus) bei männlichen Fertilitätsproblemen zu bestimmen.

Material und Methoden:
Die Datenbanken PubMed, Scopus, Cochrane, Google Scholar, SID, IranMedex und Magiran wurden bis Juli 2016 durchsucht. Zusätzlich wurde das Literaturverzeichnis relevanter Artikel überprüft, um englisch- und persischsprachige klinische Studien zu männlichen Fertilitätsstörungen zu identifizieren, in denen Safran als medizinische Behandlung eingesetzt wurde. Die Qualität dieser Studien wurde anhand der Checkliste des Oxford Center for Evidence-Based Medicine bewertet. Letztlich wurden sechs Studien eingeschlossen. Alle statistischen Analysen wurden mit Comprehensive Meta-Analysis (CMA) Version 2 durchgeführt.

Ergebnisse:
Nur in einer Studie, die Spermienparameter untersuchte, stieg der mittlere Prozentsatz normal geformter Spermien (p<0,001) sowie die Spermienmotilität (p<0,001) an. Die quantitative Analyse zeigte, dass Safran einen signifikant positiven Effekt auf alle Dimensionen des Erectile Function Questionnaire hatte (mittlere Differenz für Erektionsfähigkeit = 5,36 (p=0,00), Orgasmusfähigkeit = 1,12 (p=0,007), allgemeine Zufriedenheit = 1,23 (p=0,005), Zufriedenheit beim Geschlechtsverkehr = 2,18 (p=0,00) und sexuelles Verlangen = 0,78 (p=0,00), Fixed-Effects-Modell; 3 Studien). Die Subgruppenanalyse basierend auf den Dimensionen des Fragebogens zeigte statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Subgruppen (p=0,00).

Schlussfolgerung:
Safran hat einen positiven Effekt auf erektile Dysfunktion. Unsere Studie zeigte jedoch widersprüchliche Ergebnisse in Bezug auf Samenparameter. Die Interpretation der Ergebnisse ist daher durch methodische Schwächen der eingeschlossenen Studien, den Erektionsstatus der Probanden und eine hohe Heterogenität eingeschränkt. Weitere Studien sind erforderlich, um die vorliegenden Ergebnisse zu bestätigen.

Schlüsselwörter: Safran (Crocus sativus), erektile Dysfunktion, Samenparameter, männliche Infertilität, Meta-Analyse

Einleitung

Eines der Probleme männlicher Infertilität ist die Unfruchtbarkeit, die definiert ist als das Ausbleiben einer Schwangerschaft nach einem Jahr regelmäßigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs. Etwa 15 % der Paare sind unfruchtbar, und in der Hälfte dieser Fälle ist ein männlicher Faktor beteiligt (Hamada et al., 2012; Mosher, 1988). Unfruchtbarkeit, die zu dauerhafter Kinderlosigkeit führt, ist für Paare besonders belastend (Downey et al., 1989; Whiteford und Gonzalez, 1995). Es wird geschätzt, dass einer von zwanzig Männern in der Allgemeinbevölkerung unfruchtbar ist.

Verschiedene Medikamente wie Clomiphen-Citrat und Antioxidantien werden eingesetzt, um diesen Patienten zu helfen. Keines dieser Mittel führt jedoch zu einer vollständigen Heilung (Isidori et al., 2006; Kumar et al., 2006). Daher werden alternative Substanzen benötigt, um dieses Problem zu überwinden. Neuere Studien haben den Einfluss reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) auf Spermien untersucht. Erhöhte ROS-Werte stehen in Zusammenhang mit verminderter Spermienmotilität, erhöhter DNA-Schädigung und können sogar Apoptose von Keimzellen auslösen (Irani et al., 2017; Agarwal und Said, 2005; Wang et al., 2003). Über 40 % der unfruchtbaren Männer weisen erhöhte ROS-Werte im Seminalplasma auf (Zini et al., 1993). Aus diesem Grund konzentrieren sich verschiedene Untersuchungen auf den Einsatz von Antioxidantien, um die negativen Effekte von ROS auf den Spermienstoffwechsel, die Motilität, die Morphologie und damit auf die Befruchtungsfähigkeit zu verhindern.

Die erektile Dysfunktion (ED) ist die häufigste sexuelle Funktionsstörung bei Männern. Sie ist definiert als die anhaltende oder wiederkehrende Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten (Heidelbaugh, 2010; Smith et al., 2008). ED betrifft weltweit mehr als 150 Millionen Männer (Porst et al., 2003) und beeinträchtigt das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden der Betroffenen und ihrer Familien (Hatzimouratidis et al., 2010). In einer Minderheit der Fälle helfen Phosphodiesterase-5-Hemmer wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil; jedoch setzen viele Männer die Behandlung wegen Nebenwirkungen, Kosten oder Arzneimittelwechselwirkungen ab und suchen nach alternativen Therapien.

Safran (Crocus sativus) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Iridaceae mit antioxidativen Eigenschaften (Pham et al., 2000; Botsoglou et al., 2005; Kanakis et al., 2007). Er wird vor allem im Iran, in Indien, Griechenland, Spanien und Frankreich angebaut; die getrockneten roten Narben werden als Gewürz verwendet. Zudem findet Safran seit Langem Anwendung in der Volksmedizin (Basker und Negbi, 1983; Rios et al., 1996). Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung (Abdullaev, 2002; Verma und Bordia, 1998) und vielfältigen pharmakologischen Eigenschaften – darunter antikatarrhal, antidepressiv, karminativ, krampflösend, menstruationsfördernd, antitumoral und libidoanregend (Abdullaev und Espinosa-Aguirre, 2004; Hosseinzadeh et al., 2008) – besteht wachsendes Interesse an seiner medizinischen Anwendung.

In der traditionellen Medizin von Ländern wie Indien, Spanien und China wurde Safran zur Behandlung von Unfruchtbarkeit und Impotenz eingesetzt (Abdullaev und Espinosa-Aguirre, 2004; Mollazadeh et al., 2015; Hosseinzadeh und Nassiri Asl, 2013; Chatterjee et al., 2005) und gilt als Aphrodisiakum (Mousavi und Bathaie, 2011; De Liz und Strauss, 2005). Auch moderne Studien befassen sich zunehmend mit Safran als möglicher Therapie bei erektiler Dysfunktion (Shamsa et al., 2009; Safarinejad et al., 2010; Mohammadzadeh-Moghadam et al., 2015; Modabbernia et al., 2012) und männlicher Infertilität (Safarinejad et al., 2011; Heidary et al., 2008).

Vor diesem Hintergrund haben wir diese systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse erstellt, um klinische Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit von Safran bei männlichen Fertilitätsproblemen zu untersuchen.

Material und Methoden

Datenquellen und Suchstrategie

Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken PubMed, Scopus, Cochrane und Google Scholar durchgeführt sowie in persischen Datenbanken wie SID, Iran Medex und Magiran.
Verwendet wurden einschlägige Schlüsselwörter, um Artikel zu finden, die bis Juli 2016 veröffentlicht wurden.

Die verwendeten Suchbegriffe lauteten:

(saffron OR Crocus sativus Linn. OR Safranal OR Crocin) AND (Semen Parameters) OR (erectile dysfunction) OR (Sexual Dysfunction) OR (male fertility problems)

Die Suche wurde auf Titel, Abstracts oder Schlüsselwörter angewendet.
Es wurden klinische Studien in englischer oder persischer Sprache berücksichtigt, die Safran als Intervention einsetzten.

Doppelte Treffer sowie thematisch irrelevante Artikel wurden ausgeschlossen.
Zusätzlich wurden die Literaturverzeichnisse relevanter Studien, systematischer Reviews und Meta-Analysen manuell durchsucht, um weitere Studien zu identifizieren, die in der elektronischen Suche nicht erfasst wurden.

Ein Ermittler sichtete Titel und Abstracts, um die Eignung der Artikel für die Aufnahme zu prüfen.

Einschlusskriterien

Für die Aufnahme in diese Übersichtsarbeit mussten die folgenden Kriterien erfüllt sein:

  1. Studienteilnehmer mussten Männer sein, die Safran als Behandlung erhielten.
  2. Kontrollgruppen erhielten Placebo oder andere Medikamente.
  3. Nur randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) und klinische Studien in englischer oder persischer Sprache, veröffentlicht bis Juli 2016, wurden eingeschlossen.
  4. Bewertete Endpunkte mussten erektile Dysfunktion und/oder Samenparameter umfassen.

Der Ablauf der Suche und Auswahl der RCTs ist in Abbildung 1 (PRISMA-Flowchart) dargestellt.

Studienauswahl und Datenerhebung

Die Auswahl der Studien und die Datenerhebung wurden von zwei unabhängigen Gutachtern durchgeführt.
Basierend auf den Suchergebnissen sichteten die Autoren die Resultate, Abstracts und relevanten Datensätze. Volltexte aller potenziell relevanten Studien wurden beschafft.

Alle eingezogenen Studien wurden daraufhin überprüft, ob es sich um Mehrfachpublikationen derselben Studie handelte.
Für jede Studie wurden die folgenden Daten mithilfe einer vordefinierten Checkliste extrahiert:

  • Erstautor
  • Jahr
  • Land
  • Studiendesign
  • Teilnehmerzahl
  • Intervention
  • Vergleichsgruppen
  • Studienabbrüche
  • verwendete Messinstrumente
  • Endpunkte
  • Studienqualität

Die Auswertung der Daten erfolgte durch zwei Gutachter; Differenzen wurden nach Diskussion mit einem dritten Forscher beigelegt.
Zwischen den beiden Gutachtern bestand vollständige Übereinstimmung.
Die Merkmale der eingeschlossenen Studien sind in Tabelle 1 dargestellt.

Bewertung der Studienqualität

Die Qualität der eingeschlossenen Studien wurde mithilfe der Oxford Center for Evidence-Based Medicine Checkliste für RCTs bewertet (siehe Tabelle 2).

Die Kriterien umfassten:
A: Wurde die Zuteilung der Patienten zu den Behandlungsgruppen randomisiert?
B: Waren die Gruppen zu Beginn der Studie vergleichbar?
C: Wurden die Gruppen – abgesehen von der zugeteilten Behandlung – gleich behandelt?
D: Wurden alle Patienten, die in die Studie aufgenommen wurden, am Ende berücksichtigt und in den Gruppen analysiert, denen sie zufällig zugeteilt wurden? (1: Verluste bei der Nachbeobachtung und 2: Intention-to-treat-Analyse)
E: Wurden objektive Messungen verwendet und waren Patienten sowie Behandler verblindet?
F: Welche Ergebnisse wurden erzielt? (Howick et al., 2011)

Dieses Instrument bewertet die interne Validität anhand von sechs Hauptfragen, die mit „Ja“, „Nein“ oder „Unklar“ beantwortet werden.

Statistische Analyse

Die Ergebnisse wurden als Effektgrößen interpretiert.
Zur Bewertung der Heterogenität wurden der Cochran-Q-Test (p<0,05 als statistisch signifikant) und der I²-Indexverwendet.

Falls keine Heterogenität festgestellt wurde (p=0,462; I²=0 %), kamen Random-Effects-Modelle zur Anwendung.
Es wurden gepoolte Schätzwerte der Studien berechnet, um zu beurteilen, ob die Unterschiede zwischen den Studien wahrscheinlich real sind und nicht auf Stichprobenfehler zurückzuführen sind.

Alle statistischen Analysen wurden mit Comprehensive Meta-Analysis Version 2 (Biostat, Englewood, NJ, USA) durchgeführt.

Ergebnisse

Insgesamt erfüllten sechs randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) die Einschlusskriterien und wurden in die Meta-Analyse aufgenommen (siehe Tabelle 1).

Auswirkung von Safran auf Samenparameter

Zwei Studien (Heidary et al., 2008; Safarinejad et al., 2011) untersuchten die Wirkung von Safran auf Samenparameter.

  • Studie von Heidary et al.
    Mithilfe des gepaarten t-Tests wurde festgestellt, dass der mittlere Prozentsatz an Spermien mit normaler Morphologie von 26,50 ± 6,44 % vor der Behandlung auf 33,90 ± 10,45 % nach der Behandlung anstieg (p < 0,001).
    Ebenso kam es zu signifikanten Zunahmen in den Anteilen der Morphologieklassen A bis C.
    • Mittlerer Prozentsatz Spermien mit Motilität Klasse A: Anstieg von 5,32 ± 4,57 % auf 11,77 ± 6,07 % (p < 0,001).
    • Klasse B: von 10,09 ± 4,20 % auf 17,92 ± 6,50 % (p < 0,001).
    • Klasse C: von 19,79 ± 9,11 % auf 25,35 ± 10,22 % (p < 0,001).
      Insgesamt ergaben sich Zunahmen um 6,4 %, 7,8 % und 5,6 % in den Klassen A, B und C.
      Keine signifikante Veränderung zeigte sich jedoch bei der Spermienanzahl (43,45 ± 31,29 × 10⁶/mL vor Behandlung vs. 44,92 ± 28,36 × 10⁶/mL nach Behandlung; p = 0,30).
  • Studie von Safarinejad et al.
    Hier führte die Safran-Verabreichung zu keinen statistisch signifikanten Verbesserungen bei Spermienzahl, -dichte, -morphologie oder -motilität (alle p = 0,1).
    Die Werte blieben über den Studienverlauf hinweg in beiden Behandlungsgruppen nahezu unverändert.
    Auch die antioxidative Kapazität des Seminalplasmas (katalaseähnliche Aktivität) nahm nicht zu (p = 0,1 im Vergleich zu Baseline und Placebo).

Auswirkung von Safran auf erektile Dysfunktion

(International Index of Erectile Function Questionnaire – IIEF – und seine Dimensionen)

Vier Studien (Shamsa et al., 2009; Modabbernia et al., 2012; Safarinejad et al., 2010; Mohammadzadeh-Moghadam et al., 2015) untersuchten den Effekt von Safran auf erektile Dysfunktion.

  • Die Studie von Shamsa et al. wurde nicht in die quantitative Analyse einbezogen, da eine Placebogruppe fehlte.
  • Pooled Mean Differences (MD) aus drei RCTs zeigten signifikante Verbesserungen in allen IIEF-Dimensionen:
DimensionMD (95 % KI)p-WertHeterogenität (I²)
Erektionsfunktion5,36 (3,92–6,80)0,0062 %
Orgasmusfunktion1,12 (0,31–1,92)0,00766 %
Allgemeine Zufriedenheit1,23 (0,36–2,10)0,00577 %
Zufriedenheit GV2,18 (1,22–3,14)0,0063 %
Sexuelles Verlangen0,78 (-0,01–1,57)0,000 %
  • Modell: Fixed Effects; 384 Männer; 3 Studien
  • Ergebnisse waren in allen Dimensionen statistisch signifikant.

Da die Studien heterogen waren, wurde ein Random-Effects-Modell eingesetzt.
Subgruppenanalysen nach der Dimension „Sexuelles Verlangen“ reduzierten die Heterogenität auf 0 %.
Die Subgruppenanalyse nach IIEF-Dimensionen zeigte signifikante Unterschiede zwischen den Untergruppen (p = 0,00).

Diskussion

Unsere Arbeit ist eine systematische Übersichtsarbeit der verfügbaren Literatur zu den Wirkungen einer oralen Safranverabreichung auf Samenparameter bei unfruchtbaren Männern.
Soweit uns bekannt ist, handelt es sich zudem um die erste systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse, die den Einfluss von Safran auf erektile Dysfunktion bewertet.
Insgesamt scheint Safran günstige Effekte auf erektile Dysfunktion auszuüben.

Wirkung von Safran auf Samenparameter

Insgesamt berichtete nur eine Studie einen positiven Einfluss auf Samenparameter – insbesondere auf die Spermienmotilität – bei Männern mit idiopathischer Unfruchtbarkeit (Heidary et al., 2008).

Die Hauptbestandteile von Safran sind farbgebende Carotinoide (Crocin), der bittere Stoff Picrocrocin sowie das Aroma gebende Safranal.
Ein weiterer wichtiger Carotinoidbestandteil ist Crocetin (Alavizadeh und Hosseinzadeh, 2014; Rezaee und Hosseinzadeh, 2013).

Safran und seine Inhaltsstoffe haben in verschiedenen Modellen oxidativen Stresses antioxidative Wirkungen gezeigt.
Dies könnte die positiven Effekte auf Spermienmotilität oder Fruchtbarkeit erklären.

Allerdings konnte Safarinejad et al. (2011) keine positiven Effekte feststellen, möglicherweise aufgrund von Heterogenität in der Studiendurchführung und dem Einfluss psychologischer Faktoren.

Fazit:
Auf Basis der aktuellen Ergebnisse lässt sich keine konsistente Schlussfolgerung ziehen.
Weitere Studien mit einheitlicher statistischer Auswertung der Effektgrößen sind erforderlich.

Wirkung von Safran auf erektile Dysfunktion

Drei Studien berichteten nützliche Effekte von Safran auf erektile Dysfunktion in allen fünf Dimensionen des International Index of Erectile Function Questionnaire (IIEF):

  • Erektionsfunktion
  • sexuelles Verlangen
  • Orgasmusfunktion
  • Zufriedenheit beim Geschlechtsverkehr
  • allgemeine Zufriedenheit

(Mohammadzadeh-Moghadam et al., 2015; Modabbernia et al., 2012; Safarinejad et al., 2010).

Die Studie von Shamsa et al. (2009) lieferte keine numerischen Daten.

Der Wirkmechanismus von Safran auf die sexuelle Funktion ist nicht vollständig geklärt.
Sowohl das Stickstoffmonoxid-(NO)-System als auch das Opioid-System spielen eine bedeutende Rolle bei der Erektionsfunktion (Andersson, 2011), und Safran scheint mit beiden zu interagieren (Khori et al., 2012; Hosseinzadeh und Jahanian, 2010).

Darüber hinaus wurden für Safran entzündungshemmende, radikalfangende und neuroprotektive Eigenschaftenbeschrieben (Hosseinzadeh und Younesi, 2002; Hosseinzadeh et al., 2012).

Trotz des großen Interesses an alternativen Therapien für ED müssen Wirkmechanismen und Nutzen jeder Behandlung vollständig erforscht werden, bevor ein breiter klinischer Einsatz erfolgt (Burnett, 2012).

Die ganzheitliche Sichtweise der iranischen Medizin erklärt den Einfluss von Safran auf erektile Dysfunktion durch seine Fähigkeit, das Herz zu stärken und Libido, Wärme und Vasokonstriktion zu fördern (Sina, 2005; Tonkaboni, 2011).

Diese ersten Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an weiteren Studien, um den Wirkmechanismus von Safran aus Sicht sowohl der iranischen Medizin als auch der modernen Pharmakologie zu klären.

Einschränkungen dieser Meta-Analyse

  • Für die Auswertung wurde das Random-Effects-Modell verwendet, jedoch bestand eine hohe Heterogenitätzwischen den Studien.
  • Ursachen für die Heterogenität:
    • unterschiedliche Bioverfügbarkeit von Safran
    • Variabilität der Teilnehmer
    • unterschiedliche Dosierungen
    • Unterschiede im Ausgangsstatus von Infertilität bzw. erektiler Dysfunktion
    • unterschiedliche Aufnahme von Safran über die Ernährung
  • Die Qualität fast aller eingeschlossenen Studien war nicht optimal, was die Aussagekraft der Ergebnisse einschränkt.
  • Zukünftige Studien sollten nach CONSORT-Richtlinien geplant werden, um die Qualität zu verbessern.

Schlussfolgerung

Safran hat einen positiven Effekt bei Männern mit erektiler Dysfunktion.
Unsere Ergebnisse zeigten jedoch widersprüchliche Effekte einer oralen Safranverabreichung auf die Samenanalyse bei unfruchtbaren Männern.

Es sollten weitere klinische Studien durchgeführt werden, um die vorliegenden Ergebnisse zu bestätigen.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Die alleinige Verantwortung für den Inhalt und die Abfassung des Artikels liegt bei den Autoren.

Die Originalarbeit finden Sie hier:

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5987435