In dieser Ausgabe:
Liebe Leserin, Lieber Leser,
unser Hauptanliegen in diesem Monat ist der Zusammenhang zwischen einem Mangel an B-Vitaminen als Ursache fĂŒr zu hohe Homocysteinwerte, die ihrerseits wiederum als bedeutender Risikofaktor fĂŒr Altersdemenz (insbesondere Alzheimer) gelten. Wer im Alter fit bleiben will, sollte daher schon in jĂŒngeren Jahren auf eine ausreichende Versorgung mit B-Vitaminen achten.
Passend zur Devise âfit bis ins hohe Alterâ möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe unserer Monatsnews zwei weitere Quellen jugendlicher VitalitĂ€t vorstellen: das Coenzym Q10, das seine Wirkungen jedoch nur bei optimaler Dosierung voll entfalten kann, und die vor Vitalstoffen strotzende Goji-Beere.
Ihr Felix Henrichs und das gesamte Supplementa-Team
Warum B-Vitamine das Risiko fĂŒr Demenz-Erkrankungen senken
Erschöpfung, SchwĂ€che und VitalitĂ€tsverlust sind sehr hĂ€ufig auf einen Mangel an B-Vitaminen zurĂŒckzufĂŒhren. Jeder zweite Mensch ab 40 Jahren hat zu wenig B-Vitamine in den Zellen seines Körpers, auch wenn im Blut normale Werte gemessen werden. LangjĂ€hrige Therapie-Erfahrungen zeigen, dass SchwĂ€chezustĂ€nde als Folge eines B-Vitamin-Mangels schnell behoben werden können.
Akute ZufuhrmĂ€ngel treten hĂ€ufig auf und lassen uns an entsprechenden Tagen beispielsweise energielos, erschöpft und gereizt erscheinen. Besteht ein Zufuhrmangel ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum, dann manifestieren sich auch die Beschwerdebilder, die mit einem Vitamin B-Mangel einhergehen. Chronische Erschöpfungssymptome oder Depressionen, aber auch erhöhte Homocystein-Werte, AnĂ€mien, Artheriosklerose und neurodegenerative Erkrankungen treten auf.
Wie wichtig die Kontrolle gerade der Homocysteinwerte ist wird in neuen Studien immer deutlicher. Denn zu hohe Homocysteinwerte gelten als unabhĂ€ngiger Risikofaktor fĂŒr neurodegenerative Erkrankungen allgemein sowie ganz speziell fĂŒr die Alzheimer-Demenz.
Hohe Homocysteinwerte fördern Demenz
Jeder Mensch hat Homocystein im Blut. Es ist ein Abfallprodukt des natĂŒrlichen EiweiĂstoffwechsels und entsteht bei der Verarbeitung der AminosĂ€ure Methionin im Körper. Methionin ist Bestandteil vieler Nahrungsmittel, besonders von rotem Fleisch, GeflĂŒgel und Proteinen aus Milchprodukten. FĂŒr die Ausscheidung von Homocystein werden vor allem bestimmte B-Vitamine (B6, B12 und FolsĂ€ure) benötigt. GefĂ€hrlich wird es, wenn dieser Prozess nicht richtig funktioniert und zu viel von diesem giftigen Stoffwechselprodukt im Körper bleibt. Dazu kommt es vor allem durch eine Unterversorgung mit B-Vitaminen. Das Homocystein wird nicht mehr vollstĂ€ndig abgebaut, sein Gehalt im Blut steigt an, die WĂ€nde der GefĂ€Ăe werden angegriffen, das Blut gerinnt leichter und es können sich Ablagerungen bilden, die den Blutfluss behindern.
Zudem kann das Zellgift Homocystein die Hirnleistung schÀdigen und Demenz und Alzheimer auslösen.
Denn unser Gehirn schrumpft mit zunehmenden Alter. Bei einer Demenz tritt dieser Effekt sogar deutlicher und schneller auf. Auch bei einem Teil der Ă€lteren Menschen mit leichten Wahrnehmungsstörungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) â einer Vorstufe der Alzheimer-Krankheit â entwickelt sich der Hirnzerfall schneller als bei Gesunden. Bei vielen dieser Patienten wurde ein Vitamin-B-Mangel festgestellt. Diese Erkenntnis und die Tatsache, dass hohe Homocysteinwerte, die als Risikofaktor fĂŒr Demenz im Alter sowie fĂŒr Durchblutungsstörungen und Depressionen gelten, durch die B-Vitamine B6, B12 und FolsĂ€ure gesenkt werden können, wurden jĂŒngst im OPTIMA-Projekt an der UniversitĂ€t Oxford nĂ€her unter die Lupe genommen.
Bei einer Studie von Smith et al. (2010) erhielten 271 Patienten, die ĂŒber 70 Jahre alt waren und bereits die ersten Symptome einer beginnenden MCI zeigten, entweder ein Placebo oder ein KombinationsprĂ€parat mit den Vitaminen B6, B12 und FolsĂ€ure. Bei den Patienten, die den âVitamin-Cocktailâ erhielten, wurde das Fortschreiten der Demenzsymptome im Gegensatz zur Placebo-Gruppe um erstaunliche 30% vermindert. Noch beeindruckender waren die Ergebnisse bei den Patienten, die zu Beginn der Studie einen erhöhten Homocysteinspiegel hatten: Hier wurde nicht nur der Homocysteinspiegel auf seinen Normalwert gesenkt, sondern der Hirnschwund sogar um beachtliche 53% verringert â ein sensationelles Ergebnis im Kampf gegen Demenz und Alzheimer!
In der VITACOG-Studie konnten die Forscher der UniversitĂ€t Oxford bei 168 Ă€lteren Personen mit milder kognitiver BeeintrĂ€chtigung (Alter: ĂŒber 70) nachweisen, dass durch die Supplementierung von Vitamin B12, FolsĂ€ure und Vitamin B6 ĂŒber einen Zeitraum von 24 Monaten gegenĂŒber der Placebogruppe das Fortschreiten der Hirnatrophie und Abnahme der kognitiven LeistungsfĂ€higkeit signifikant verringert bzw. verlangsamt werden.
Als unbedenklich gelten Homocysteinwerte unter 10 Mikromol pro Liter im Blutplasma. Schon eine Erhöhung um nur 5 Mikromol pro Liter lĂ€sst das Risiko fĂŒr GefĂ€Ăerkrankungen bei MĂ€nnern um 60% nach oben schnellen, bei Frauen sogar um 80%. Vor allem Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Problemen sowie Menschen mit GefĂ€Ă-, Darm-, Nieren- und SchilddrĂŒsen-Erkrankungen sollten also ihren Homocysteinwert bestimmen lassen.
Das gilt auch fĂŒr Raucher. Speziell bei Ălteren kann ein hoher Wert auch die Folge von Medikamenten sein: Wer z.B. regelmĂ€Ăig ein Mittel zur UnterdrĂŒckung der MagensĂ€ureproduktion einnimmt, kann Vitamin B12 schlechter ĂŒber die Magenschleimhaut aufnehmen. Ăhnliche Gefahren drohen Asthma- oder Parkinson-Patienten, die Medikamente einnehmen mĂŒssen, denn auch bei ihnen kann die Vitaminversorgung gestört sein.
Doch gegen einen zu hohen Pegel des Zellgifts Homocystein kann man mit einfachen Mitteln etwas tun. So können gesunde Menschen mit einer ErnĂ€hrung aus tierischen Lebensmitteln, Fisch und Vollkornprodukten einen Mangel an den Vitaminen B6 und B12 vorbeugen. FolsĂ€ure steckt vor allem in Spinat, Tomaten, Gurken, Orangen, Vollkornbrot und Eiern. Bei Ă€Ìlteren Menschen und bei Patienten, deren Homocysteinwerte ĂŒber 12 Mikromol pro Liter liegen, könnte die Einnahme von PrĂ€paraten aus FolsĂ€ure, Vitamin B12 und B6 helfen â und zwar meist schon innerhalb von wenigen Wochen.
Die B-Vitamine erfordern insgesamt eine stÀrkere Beachtung in der PrÀvention und Therapie von Demenz-Erkrankungen
Die Heilung der Alzheimer-Desease (AD) ist nach wie vor ein ungelöstes Problem. Die Forschung zu Wirkstoffen gegen die Amyloidbildung (die Bildung von faserigen Proteinablagerungen an den Membranen im Gehirn) und deren Folgen hat bisher keine Fortschritte gebracht. Daher wird aktuell wieder verstÀrkt auf PrÀvention gesetzt.
Es mehren sich die Hinweise, dass ein Thiaminmangel (Vitamin B1) und die Störung thiaminabhĂ€ngiger Stoffwechselprozesse beim Auftreten der Alzheimer vorliegt. UnterstĂŒtzt wird die ursĂ€chliche Rolle durch die bei Tieren und Menschen bei Thiaminmangel auftretenden GedĂ€chtnisdefizite und strukturellen VerĂ€nderungen im Gehirn. Die patho-physiolgischen VerĂ€nderungen durch Thiaminmangel haben Gemeinsamkeiten mit den VerĂ€nderungen bei Alzheimer.
Die bisher dazu mit Thiamin (Vitamin B1) bei Alzheimer durchgefĂŒhrten Pilotstudien haben die Möglichkeit der positiven Beeinflussung kognitiver Leistungen gezeigt. Die ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 ist daher eine aussichtsreiche prĂ€ventive und therapeutische Option bei Alzheimer.
Fazit
Diese neuesten Ergebnisse offenbaren, welche immense Bedeutung die B-Vitamine nicht nur fĂŒr unser Wohlbefinden haben, sondern besonders fĂŒr die entscheidenden Stoffwechselprozesse. Haben wir zu wenig B-Vitamine in unserem Körper nehmen wir langfristig Schaden mit weitreichenden Folgen vor allem im Alter. Die Einnahme von B-Vitaminen sollte daher oberste PrioritĂ€t haben.
PRAXISTIPP
Ubiquinol / Q10: Auf die Dosierung kommt es an!
Beim Coenzym Q10 handelt es sich um eine vitaminĂ€hnliche, körpereigene Substanz, die in allen Zellen des Körper vorhanden ist. Dieser Tatsache verdankt das Q10 den Namen âUbichinonâ (âall-gegenwĂ€rtigâ). Das Vorhandensein im gesamten Körper macht auch sehr viel Sinn, denn Q10 ist fĂŒr die Energiegewinnung und Sauerstoffversorgung einer JEDEN einzelnen unserer Körperzellen zustĂ€ndig. Jegliche Erkrankung manifestiert sich aufgrund einer nicht intakten Körperzelle.
Der Q10-Spiegel liegt beim Menschen im Durchschnitt zwischen 0,6 und 1,2 Nanogramm pro Milliliter Blut (ng/ml). Das heiĂt keineswegs, dass dies der optimale Wert ist. Denn bei einigen Erkrankungen und Störungen können höhere Spiegel eine Krankheit oder Symptomatik z.T. entscheidend beeinflussen. Gerade bei diesen Erkrankungen liegen aber oft besonders niedrige Spiegel vor.
Störungen, bei denen der Q10-Spiegel ermittelt werden muss
Bei den unten aufgelisteten Symptomatiken liegen die Zielwerte an Q10 bei ĂŒber 4 ng/ml Blut. Diese Werte zu erreichen ist nicht einfach â je nach Fall und Erkrankung reichen 300 mg Q10 als Ubichinon oder 50 mg Ubiquinol aus, im schweren Einzelfall (z.B. Parkinson) kann aber auch die mehrfache Menge hiervon nötig sein.
- Koronare Herzkrankheit
- Angina pectoris, HerzschwÀche (je höher das Stadium, desto ausgeprÀgter der Mangel)
- Chronische Lungenerkrankungen (Asthma, Bronchitis, COPD)
- Ăbergewicht (Adipositas)
- HypercholesterinÀmie (wenn mit Statinen therapiert wird)
- Diabetes mellitus Typ 2 (besonders bei Polyneuropathie)
- Lebererkrankungen mit eingeschrÀnkter Syntheseleistung
- Morbus Parkinson (je schwerer, desto weniger Q10)
- Tinnitus (hier finden sich hÀufig besonders niedrige Q10-Spiegel)
- Krebs
- Chronische Erschöpfung (Burnout-Syndrom, Chronic Fatigue Syndrom)
- Leistungssportler
Warum Ubiquinol statt Ubichinon?
Q10 (als Ubichinon) kann vom Körper selbst synthetisiert und ĂŒber die ErnĂ€hrung aufgenommen werden. In Zeiten erhöhten Bedarfs stellt eine zusĂ€tzliche, externe Zufuhr die optimale Versorgung des Organismus sicher. Untersuchungen zeigen, dass der Q10-Gehalt im Blut ab ca. dem 40. Lebensjahr abnimmt und rasch in den suboptimalen Bereich abgleitet. Da Q10 ĂŒberwiegend in Fleisch und Fisch enthalten ist, sind Vegetarier und vegan lebende Personengruppen besonders betroffen.
Q10 wird nicht leicht resorbiert. Die Wahl des richtigen Q10-PrĂ€parates ist entscheidend. Herkömmliches Q10 (Ubichinon) kann seine gesundheitsfördernde Wirkung nur entfalten, wenn es in den Blutkreislauf aufgenommen und in Ubiquinol, die aktive Form von Q10, umgewandelt wird. Nimmt man Ubiquinol jedoch direkt zu sich, profitiert man von einer 7 bis 8 mal höheren BioverfĂŒgbarkeit.
Mit anderen Worten: Bei einem 75-jĂ€hrigen Patienten können 50 mg Ubiquinol der Einnahme von 400 mg Q10 in der herkömmlichen Form (Ubichinon) entsprechen. AuĂerdem steigt mit Ubiquinol der Blutspiegel unmittelbar stĂ€rker an und bleibt ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum hoch.
Die Vorteile von Ubiquinol (anstelle von Ubichinon)
Ubiquinol…
- …muss nicht erst in die âaktiveâ Form von Q10 umgewandelt werden.
- …wird vom Körper rasch aufgenommen.
- …kann deshalb seine Funktionen im Stoffwechsel sofort und schneller erfĂŒllen.
- …wird langsamer abgebaut als Ubichinon und bleibt somit lĂ€nger verfĂŒgbar.
- …schĂŒtzt den Herzmuskel und die Mitochondrien.
- …löst einen Energieschub bei chronischer Erschöpfung aus.
âWie kann ich meinen Q10-Wert herausfinden?â
Ein âBloodSpotâ Test, mit dem man seinen eigenen Q10-Spiegel im Blut selber ermitteln kann, ist leider noch nicht ĂŒberall im Handel erhĂ€ltlich. In der Regel kann aber der Hausarzt fĂŒr ca. 30 EUR eine entsprechende Untersuchung veranlassen. Diese Information â vielleicht gleich kombiniert mit Homocystein und Vitamin D3 Status â kann im Verlauf weiterer BeratungsgesprĂ€che zu sehr wertvollen und leicht umsetzbaren Handlungsanweisungen fĂŒhren.
âHAPPY BERRY!â
Die heilsame Wirkung der Goji-Beere
TatsĂ€chlich gehört die Goji-Beere zu den wichtigsten Pflanzen der traditionellen chinesischen Medizin. Die dort ansĂ€ssigen Ărzte verschreiben diese Frucht bei Störungen der Durchblutung, Augenproblemen, bei ErschöpfungszustĂ€nden, fĂŒr mehr Fruchtbarkeit und als Aphrodisiakum, bei erhöhtem Blutdruck, Gelenkbeschwerden, Depressionen, bei Krebserkrankungen und allgemeiner SchwĂ€che.
Seit dem Bekanntwerden dieser Frucht in den USA und Europa wurden rund 3.000 wissenschaftliche Forschungsstudien und medizinische Erfahrungsberichte ĂŒber die wirklich verblĂŒffende Wirkung der bis dahin allgemein unbekannten Goji-Beere veröffentlicht. Die umfassende positive Wirkung fĂŒr die Biochemie und den Stoffwechsel des menschlichen Organismus und die Reichhaltigkeit dieser Beeren ist zugleich erstaunlich und erfreulich.
So enthÀlt die Goji-Beere beispielsweise 4.000 Prozent mehr Antioxidantien als Orangen sowie mehr Vitamin C als diese. Zudem beinhalten sie mehr Betakarotin als es in Karotten enthalten ist, sie liefert mehr Eisen als ein Steak und mehr B-Vitamine als jede andere Frucht. Sie enthÀlt Polysaccharide, AminosÀuren (alle essentiellen), FettsÀuren, Mineralstoffe und Spurenelemente (wie Zink, Kalzium, Selen, Magnesium), und Unmengen wertvoller sekundÀrer Pflanzenstoffe, wie Polyphenole und Flavonoide.
Viele Wissenschaftler bezeichneten sie zu Recht als die nÀhrstoffreichste Frucht unseres Planeten oder das stÀrkste Antioxidant der Welt.
In den Fachkreisen spricht man tatsÀchlich von einer wahren Gesundheits- und Anti-Aging Sensation. Der bekannte amerikanische Experte Prof. Dr. Dr. Earl Mindell bestÀtigte nach eingehender Analyse:
âDie Goji-Beere enthĂ€lt das mit Abstand gröĂte Potential an gesundheitsfördernden Vitalstoffen das mir in meiner Jahrzehnte langen Forschung begegnete. Ihre positive Wirkung auf den Organismus ist unvergleichlich und wird von keiner anderen bisher bekannten Pflanze erreicht.â
Heutzutage wird die Goji-Beere in den USA und Europa in folgenden Bereichen eingesetzt:
- als Schutz vor Zerstörung des optischen Nervs, wenn ein Glaukom vorliegt.
- zur allgemeinen Verbesserung der Augen (aufgrund des hohen Zeaxanthin-Gehalts).
- zur StÀrkung des Immunsystems (dank der immunmodulierenden Wirkung der Polysaccaride).
- zur PrÀvention von Krebserkrankungen oder nach einer Chemotherapie (sehr starke antioxidative Wirkung, Polysaccaride).
- zur Regulierung des Blutzuckerspiegels, z.B. bei Diabetes.
- zur Verringerung der Aufnahme von Cholesterol (durch beta-sitosterol, gegen Arteriosklerose).
- als Schutz vor Neuropathien und degenerativen Gehirnerkrankungen.
- als natĂŒrliches Antidepressivum, bei Depressionen und Stimmungsschwankungen.
- zur Steigerung der sexuellen LeistungsfÀhigkeit bei MÀnnern und als Aphrodisiakum.
Goji-Beeren als Nahrungsmittel
Die wachsende Beliebtheit der Goji-Beere ist auch daran erkennbar, dass in den letzten Jahren immer mehr BiolĂ€den und ReformhĂ€user verschiedene Goji-Produkte in ihr Sortiment aufgenommen haben. SpĂ€testens seitdem man sogar in SupermĂ€rkten beim Streifzug durch die Bio-Abteilung gelegentlich ĂŒber den einen oder anderen âGoji-Drinkâ oder âGoji-MĂŒsliriegelâ stolpert ist klar: Die leuchtend roten Beeren sind nicht nur Ă€uĂerst reich an Vitalstoffen, sondern eignen sich durchaus auch zur Zubereitung schmackhafter Speisen und Snacks.
Allerdings kann nicht jedes Goji-Produkt die Erwartungen erfĂŒllen, die auf dem Etikett oder in der Werbung geweckt werden. Gerade bei vorverarbeiteten Produkten wie z.B. Goji-Drinks oder anderen Goji-Snacks stellt sich beim genaueren Blick auf die Inhaltsangabe hĂ€ufig heraus, dass der tatsĂ€chliche Anteil an Goji-Beeren oder -Extrakten einfach zu gering ist, um eine deutlich spĂŒrbare Wirkung zu erreichen. Wer Goji bewusst als âSupernahrungâ einsetzen will, sollte besser reine Beeren in frischer oder getrockneter Form verwenden. Die dekorativen BeerenstrĂ€ucher lassen sich ĂŒbrigens auch ohne groĂen Aufwand im eigenen Garten anbauen. Frische Beeren kann man entweder selber trocknen oder problemlos einfrieren und bei Bedarf auftauen.
Mit ihrem teils sĂŒĂen, teils erfrischend sĂ€uerlich-herben Geschmack eignen sich Goji-Beeren auch in der KĂŒche, z.B. als i-TĂŒpfelchen in frischen Salaten, als Bestandteil von Marmeladen und Fruchtaufstrichen, als Beigabe im MĂŒsli oder im Dessert, oder ganz einfach pur als Snack fĂŒr zwischendurch. Getrocknete Goji-Beeren lassen sich auch als Tee aufbrĂŒhen: 2-3 Teelöffel pro Tasse bzw. 2-3 Esslöffel pro Kanne ergeben ein krĂ€ftiges, vitalisierendes GetrĂ€nk. Der Experimentierfreude sind hierbei fast keine Grenzen gesetzt. Dem entsprechend vielseitig sind die zahlreichen RezeptvorschlĂ€ge, die man im Internet mit dem Suchbegriff âGoji-Rezepteâ finden kann.
Damit Goji-Beeren oder Goji-PrĂ€parate ihre optimale Wirkung entfalten können…
Goji-Beeren stehen im Verdacht, die Wirkung bestimmter blutverdĂŒnnender Medikamente zu beeinflussen. Insbesondere Personen, die Medikamente mit Vitamin-K-Antagonisten erhalten (z.B. Marcumar/Phenprocoumon oder Coumadin/Warfarin), sollten unbedingt Ă€rztlichen Rat einholen, um ein unnötig erhöhtes Risiko fĂŒr Blutungen zu vermeiden. Der genaue Mechanismus, der dieser Wechselwirkung zugrunde liegt, ist allerdings noch nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt. Es ist daher generell Vorsicht geboten, bevor Goji-Beeren oder Goji-PrĂ€parate zusĂ€tzlich zu gerinnungshemmenden Medikamenten eingenommen werden, egal ob es sich dabei um verschreibungspflichtige Thrombosemittel oder frei erhĂ€ltliche, scheinbar harmlose Medikamente mit blutverdĂŒnnenden Wirkstoffen handelt, wie z.B. Aspirin (AcetylsalicylsĂ€ure).
Eine eindeutige, allgemeingĂŒltige Empfehlung fĂŒr oder gegen den Verzehr von Goji-Beeren wird zusĂ€tzlich dadurch erschwert, dass deren exakte Zusammensetzung und Wirkstoffkonzentration wie bei allen pflanzlichen Produkten gewissen natĂŒrlichen Schwankungen unterliegt. In kritischen FĂ€llen kann bzw. sollte man das Problem der unsicheren Dosierung daher durch die Einnahme von Goji-Kapseln oder Ă€hnlichen PrĂ€paraten mit kontrollierter Zusammensetzung umgehen.
Infolge der wachsenden Nachfrage nach Goji-Beeren ist es kaum verwunderlich, dass das Prinzip der Ertragsmaximierung durch den Einsatz von synthetischen DĂŒngemitteln, Pestiziden und anderen SchĂ€dlingsbekĂ€mpfungsmitteln auch auf Goji-Plantagen zur Anwendung kommt. Untersuchungen des Chemischen und VeterinĂ€runtersuchungsamtes Stuttgart zeigten teils massive Ăberschreitungen der Grenzwerte fĂŒr die Pestizidbelastung der Ernte bzw. der fertigen Produkte. In 13 von 15 Proben wurden bedenkliche RĂŒckstĂ€nde gefunden, wobei sich nicht nur die RĂŒckstĂ€nde eines einzelnen Pflanzenschutzmittels nachweisen lieĂen sondern im Mittel jeweils 10 verschiedene Giftstoffe. Viele vergleichbare Studien zeigen, dass diese alarmierenden Ergebnisse leider kein Einzelfall sind. Derartige Verunreinigungen können sich selbstverstĂ€ndlich auch in minderwertigen Goji-Kapseln oder -Extrakten wiederfinden.
Die Angst vor hohen Schadstoffbelastungen ist allerdings kein Grund, komplett auf Goji-Produkte zu verzichten. Stattdessen sollte man — wie in allen ErnĂ€hrungs- und Gesundheitsfragen — stets kritisch prĂŒfen, ob das Produkt gewissenhaft produziert und kontrolliert worden ist.
Fazit
Die bequemste, zuverlĂ€ssigste und sicherste Methode, um von der Kraft der Goji-Beere zu profitieren, ist vermutlich die Einnahme hochwertiger Goji-Kapseln oder vergleichbarer PrĂ€parate von vertrauenswĂŒrdigen Herstellern. Diese bieten zwar nicht das ausgefallene Geschmackserlebnis der reinen Beere, haben dafĂŒr aber den Vorteil, dass sie die wesentlichen Bestandteile und Wirkstoffe der Goji-Beere in kontrollierter Dosierung enthalten.
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